Mit dem Bau eines riesigen Solarwärme-Kraftwerks will China ein Schritt in Richtung des Versprechens gehen, welches das Land auf der UN-Klimakonferenz am 12. November 2014 in Lima gegeben hat: China wolle bis spätestens 2030 den Gipfel seiner CO2-Emission erreichen und bis dahin auch den Anteil der erneuerbaren Energien auf etwa 20 Prozent steigern. [1]
Das Solarturm-Kraftwerk soll in der Provinz Qinghai entstehen und nach Fertigstellung rund 25 Quadratkilometer unbebautes Land bedecken. Gebaut wird es von einem Joint-Venture zwischen dem kalifonischen Unternehmen BrightSource Energy und der Shanghai Electric Group. Die amerikanische Firma ist für ihre CSP-Technologie (Concentrating Solar Power) bekannt und hat bereits in der kalifornischen Wüste Mojave Solarturm-Kraftwerke (Projekt Ivanpah) installiert.
Das chinesische Projekt mit dem Namen »Qinghai Delingha Solar Thermal Power Project« ist allerdings größer: In der ersten Phase des Projekts sollen bis zum Jahr 2017 zwei von sechs geplanten 135-MW-Solarwärme-Kraftwerken entstehen, welche die thermische Energie in Form von Salzschmelze für bis zu 3,5 Stunden speichern können. Die benötigte Fläche für diese erste Phase beträgt in etwa 13 Quadratkilometer; die beiden Kraftwerke sollenpro Jahr etwa 628.448 MWh Leistung (netto) erzeugen. Insgesamt können damit mehr als 452.000 Haushalte versorgt werden.
Mit dem Solarturm-Kraftwerk sollen am Ende 4,26 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr eingespart und damit der Ausstoß von CO2 um 896.000 Tonnen, der von Schwefeldioxid um 8080 Tonnen reduziert werden.
Das Solarwärme-Kraftwerk ist nur ein weiteres Solarenergie-Projekt von China. Bereits 2009 begann das Land mit dem Bau eines Solarkraftwerks in der Wüste Gobi. Satellitenbilder der NASA zeigen den Unterschied: Vom 15. Oktober 2012 bis zum 22. Mai 2015 hat sich die mit Solarpanels bedeckte Fläche in der Wüste Gobi verdreifacht. Im Jahr 2014 nahm man an, dass dieses Solarkraftwerk 5,2 GW an Energie produziert. Laut Chinas Energieministerium ist das Ziel für das Jahr 2015, die Energieausbeute des Kraftwerks um 0,5 GW zu erhöhen.